Nach dem Aufschrei, der im Februar auf die Übernahme von WhatsApp durch Facebook folgte, erkannten zahlreiche Entwickler die Nachfrage nach sicheren Messaging-Apps und haben dementsprechende Anwendungen entwickelt. Die bekanntesten sind wohl Threema und Line. Doch auch ein seriöses deutsches Unternehmen hat sich dem Puls der Zeit angeschlossen: Die Deutsche Post hat vor etwa 2 Monaten ihre App SIMSme auf den Markt gebracht.
Oder sollte man eher sagen, unfertig ins Rennen geschickt? Denn SIMSme wurde geradezu mit Kritik bombardiert, aufgrund der großen Startschwierigkeiten. So heißt es in vielen Rezensionen und den Bewertungen auf iTunes, die App sei noch sehr unausgereift und nutzerunfreundlich. Man vermisse zahlreiche Features wie die alphabetische Sortierung der Kontakte (gab es, aber funktionierte nicht), Versand von mehreren Bildern gleichzeitig, Sprachnachrichten, Kompabilität mit Touch-ID oder Barrierefreiheit. Auch der Umstand, dass die App sich noch nicht im Freundeskreis etabliert hatte, machte SIMSme eher unattraktiv für die Aquise von neuen Nutzern.
Die große Frage ist also, hat sich in der Zwischenzeit etwas getan bei SIMSme?
Beginnen wir mal mit den Standard-Funktionen: SIMSme startete als Messaging-App mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und selbstzerstörenden Inhalten. Man konnte Fotos, Videos, Nachrichten und Standorte versenden – also die Mindestanforderungen waren immerhin erfüllt.
ENDE-ZU-ENDE VERSCHLÜSSELUNG – Begriffserklärung:
Die Nachrichten werden auf dem Gerät des Senders verschlüsselt und können nur auf dem Gerät des Empfängers wieder entschlüsselt werden. Nicht einmal die Entwickler von SIMSme können Eure Nachrichten auf deren Server einsehen. – freie Übernahme der offiziellen Erklärung auf simsme.de
Mittlerweile sind die AppStore Bewertungen von 2,3 auf knapp 4 Sterne gestiegen, was auch einen Rückschluss auf die gesteigerte Qualität zulässt. Tatsächlich hat sich einiges getan in Sachen Usability, vor allem das übersichtliche Design wurde vielfach gelobt.
In Punkto Sicherheit ist noch zu nennen, dass die Deutsche Post AG garantiert, dass sämtliche genutzten Server in Deutschland stationiert sind und nach deutschen Datenschutzrichtlinien gearbeitet wird. Auch die Privatsphäre soll 100-prozentig gewährleistet sein, was nicht zuletzt durch die ausschließlich lokale Speicherung des Passwortes durchaus glaubhaft erscheint. Dieser Umstand könnte allerdings auch zu Problemen führen, da genau wegen der lokalen Speicherung auch keine Wiederherstellung möglich ist. Passwort einmal vergessen und Ihr kommt nie wieder an Euren Account!
Fazit der Redaktion
Fakt ist, dass es keine absolute Sicherheit gibt. Zwar verspricht die SIMSme App höchste Standards zu beachten, doch bisher gibt es keine unabhängigen Tests oder Bestätigungen dieses Statements. Vielleicht sollten wir deshalb einfach manchmal wieder zu dem alten, verstaubten Buch greifen, in dem die ganzen Telefonnummern stehen und uns auf die ganz altmodische Art für ein persönliches Treffen verabreden. [appext 683100129]