Windows hechelt weit hinter der Etablierung von OS X hinterher.
Craig Federighi betritt die Bühne und erläutert, wie OS X zu dem Namen ‚Yosemite‘ kam. Unter Anderem hat es sich gegen Konkurrenten wie ‚Rancho Cucamonga‘, ‚Oxnard‘ oder ‚Weed‘ durchgesetzt. Wobei letzterer im Publikum durchhaus für gute Stimmung sorgte. 😉
Das neue Dock präsentiert sich wie erwartet in einem flaten, aber durchaus wiedererkennbaren Gewand. Nicht ganz iOS 7, aber doch sehr ähnlich.
Vor Allem auf den Papierkorb lenkt Craig die Aufmerksamkeit. Es hat Apple schließlich viele Stunden gekostet, so einen schönen Mülleimer zu designen. 😉
Für OS X Yosemite ermöglicht Spotligt eine wesentlich umfassendere Suche – inclusive Dateien auf dem Mac, in der Cloud oder sogar im Internet.
Für beide Plattformen, also OS und iOS sind jetzt editierbare Widgets möglich, auch von Drittanbietern.
Die iCloud wird für sämtliche Geräte und Plattformen flott gemacht.
Das neue Programm Mail Drop soll zukünftig dafür sorgen, dass bis zu 5 GB große Anhänge per Mail verschickt werden können. Ein Editor, der in das Mailprogramm integriert wurde, schafft zusätzliche Möglichkeiten in der Bildkennzeichnung. Man kann so etwa Notizen oder Highlights direkt ins Bild einfügen, ohne dafür ein anderes Programm benutzen zu müssen.
Safari bringt eine wesentlich bessere Organisation mit. So werden Tabs nun übersichtlich sortiert und sind oben in der Taskleiste scrollbar. Die Favoriten müssen nicht mehr eigens in die Leiste, denn sie erscheinen jetzt bei jedem Klick in die Suchleiste. Außerdem soll die neue Version wesentlich Akku-sparender sein, auch im Vergleich zur Konkurrenz. Für die Sharing-Funktion wurde ebenfalls einiges getan: man kann jetzt Bilder anpassen, kommentieren, eine Lupe einfügen uvm.
Ein sehr großes Thema war ‚Continuity‘, was sich vor Allem in der neuen Systemfunktion ‚Handoff‘ verdeutlicht. Dank diesem kleinen Zusatzmodul können jetzt Daten zwischen OS X und iOS ungehindert und in Echtzeit ausgetauscht werden. So kann man zum Beispiel von jedem Apple-Gerät aus auf iMessage zugreifen und schreiben. Oder Anrufe am Mac entgegennehmen, Mails auf dem Mac beginnen und auf dem iPad zu Ende schreiben, uvm. Airdrop ist jetzt übrigens auch endlich Geräteübergreifend verfügbar.
Erhältlich ist OS X Yosemite für Entwickler schon seit Montag. Erstmals können auch normale Leute sich für die Beta-Version bewerben. Ab Herbst wird sie dann offiziell herausgegeben für alle.
iOS 8 wie erwartet mit Softwareverbesserungen
Natürlich beginnt auch hier die Präsentation mit einigen Fakten: Apple hat bereits über 500 Millionen iPhones, 100 Millionen iPod touch und 200 Millionen iPads verkauft. Im letzten Jahr hat iOS 130 Millionen Neukunden gewinnen können. Angeblich sind 97% aller iOS 7 Nutzer mit dem neuen Betriebssystem zufrieden. Das zeigt sich auch an der Etablierung: 89% aller iOS-Geräte laufen auf der neuesten offiziellen Version.
Mitteilungen können in iOS 8 jetzt direkt und von jeder anderen App aus beantwortet werden. Auch das Löschen von Pushes direkt im Lockscreen ist möglich.
Ihr wisst ja, dass man per Doppeltap auf den Homebutton in die Übersicht aller laufenden Apps kommt. Zusätlich werden bei iOS 8 an dieser Stelle jetzt auch Eure wichtigsten Personen angezeigt, damit Ihr Eure besten Freunde jetzt noch schneller erreichen könnt.
Um das Mailing zu vereinfachen, können angefangene eMails jetzt minimiert werden. So könnt Ihr parallel etwas aus einer anderen Mail nachprüfen oder kopieren und einfügen. Auch der Kalender ist nun aus Mail aufrufbar und es können Termine von dort aus eingetragen werden, ohne die Kalender-App explizit dafür aufrufen zu müssen. Die Spotlight-Suche wurde im gleichen Umfang erweitert wie bei Yosemite.
Für noch schnelleres Typing bekommt iOS 8 mal eben so eine neue Tastatur mit individuellen Vorschlägen. QuickType merkt sich nämlich über die Zeit, wie Ihr mit welchem Eurer Kontakte schreibt und passt die Vorschläge dementsprechend an.
In iMessage gibt es signifikante Neuerungen für Gruppenchats. Man kann etwa neue Kontakte hinzufügen, löschen oder gar ganze Gruppenchats stumm schalten und sie verlassen. Die einzelnen Bedienelemente wurden vereinfacht und erweitert. So können Sprach- und Videonachrichten jetzt noch schneller verschickt werden uvm.
iCloud Drive wird in Zukunft auch für iPhone und iPad verfügbar sein, mit derselben Ordnerstrucktur wie auf dem Mac.
Das neue Healthkit von Apple soll ein zentraler Ort werden, an dem Gesundheit- und Fitness-Daten gesammelt und präsentiert werden. Das kann zum Beispiel dann nützlich werden, wenn Ihr Eurem Hausarzt Zugriff auf diese Daten erlaubt, und er daraus ein genaueres Patientenbild und folglich eine passendere Therapie erarbeiten kann.
Mit Family Sharing entsteht eine Art unabhängige Cloud, auf die außschließlich Familienmitglieder (bis zu 6) Zugriff erhalten können und dort Ihre Fotos, Videos, Erinnerungen, Kalender, usw. gemeinsam an einem Ort finden. Auch innerhalb der Familie gekaufte Artikel wie Musiktitel oder eBooks können von dort heruntergeladen werden – ohne dass Ihr diesen Artikel nochmals bezahlen müsst!
Falls sich Eure Familie einen AppStore-Account teilt, gibt es nun auch die Funktion „Eltern um Erlaubnis fragen“. Das bedeutet, wenn Euer Kind etwas aus dem Store kaufen möchte, muss es Euch um Erlaubnis fragen. Das funktioniert via PopUp-Request, das einmal von Eurem Kind angefragt und anschließend von Euch am eigenen iPhone bestätigt oder abgelehnt werden muss.
Für noch bessere Fotos hat Apple einen Nachfolger für iPhotos parat: Photos ähnelt der iOS-App und lässt sich in die iCloud integrieren, damit Ihr noch mehr Speicherplatz für Eure Bilder habt und diese auf allen Geräten verwenden könnt. Außerdem wurde an den Bearbeitungsfunktionen gefeilt. Ihr könnt jetzt direkt von der Photo-App aus Änderungen vornehmen und zusätzlich Funktionen aus Drittanbieter-Apps direkt in Photos verwenden.
Siri kann jetzt durch den Satz „Hey, Siri“ aktiviert werden und versteht inzwischen 22 weitere Sprachen. Außerdem unterstützt sie nun Shazam, einen Musikerkennungsdienst. Das soll wahrscheinlich die iTunes-Verkäufe ankurbeln.
Neue Entwickler-Features auf der WWDC
Zuerst die Fakten: Es sind mittlerweile über 1,25 Millionen Apps verfügbar. Jede Woche sehen sich 300 Millionen Nutzer im App Store um. Bis zum heutigen Tag wurden insgesammt 75 Milliarden Apps heruntergeladen.
Ein neuer Explore-Tab soll neue Möglichkeiten zur App-Suche schaffen. Related searches Vorschläge sollen den Suchvorgang beschleunigen. Auch App-Bundles und App-Previews via Video sind nun innerhalb des App-Stores möglich, da so viele Entwickler diese Funktion bei Apple angefragt hatten. Zusätzlich können Entwickler nun Nutzer via TestFlight direkt über den AppStore zu Beta-Tests einladen.
Extensibility ermöglicht zukünftig den Austausch einzelner App-Funktionen zwischen verschiedenen Apps, ohne dass diese sofort auf alle Eure Daten zugreifen können. Beispielsweise Instagram-Filter einer Foto-App für Photos, wie oben bereits erwähnt. Dadurch erhält Instagram aber nicht automatisch die Autorisierung für den Zugriff auf all Eure Fotos. Das müsstet Ihr erst explizit erlauben. Auch externe Keyboards sind dadurch nun möglich.
In Sachen Touch-ID hat Apple die Sicherheit verbessert und das Entsperren von Logins in der Keychain ermöglicht.
Mit HomeKit stellte Apple die gerüchteweise bereits diskutierte Smart-Home-Plattform vor. Dafür hat man sich mit den erfolgversprechendsten Smart-Home Entwicklern zusammen geschlossen und deren Funktionen eingearbeitet.
CloudKit und Metal werden die App-Entwicklung zukünftig unterstützen und verbessern. Metal reduziert nämlich die Systemprozesse auf ein Minimum, damit Games zukünftig fast die volle Kappazität des A7-Prozessors ausnutzen können. Dadurch sind dann so atemberaubende Detail-Animationen möglich, wie EpicGames in seiner Zen-Garten-Demo beweist:
Dabei unterstützt auch das SpriteKit und das SceneKit, die beide einige neue Features zur Game-Performance und -Optimierung im Gepäck haben.
Das wohl größte und überraschendste Highlight für Entwickler war die Vorstellung der neuen Programmiersprache von Apple: Swift. Sie soll schneller, moderner, sicherer und umfassender sein als ihr Vorgänger und dabei gleichzeitig mit der ursprünglichen kompatibel bleiben.
Damit sind wir am Ende der 2-stündigen Keynote angekommen. Das iPhone 4 wird übrigens nicht mehr mit iOS 8 kompatibel sein, dafür reicht seine Rechneleistung nicht aus.
Fazit der Redaktion
Zweifellos hat Apple die hauseigenen Präsentationskünste einmal mehr unter Beweis gestellt. Es war eine wundervolle und bewegende Keynote mit vielen neuen Funktionen. Sichtlich begeistert zeigte sich das Publikum für die Continuity und die neuen Möglichkeiten in der App Entwicklung. Es war jedoch auch deutlich spürbar, dass viele die Hardware in dieser WWDC vermisst haben. Als Zusammenfassung kann man sagen, dass Apple einen deutlichen Schritt in Richtung Verkettung gemacht hat. Durch die Annäherung von OS an iOS im Design und in den Funktionen wird versucht, die große Zahl der iOS-Nutzer auch auf den OS-Markt aufmerksam und davon abhängig zu machen. Wie diese Entwicklung aufgenommen wird, zeigt die Zukunft. Wir können nur sagen, dass die vorgestellten Neuerungen sehr Spannendes erahnen lassen und freuen uns auf die Fortschritte im Herbst! 🙂
Bildquelle:
© apple.com